Auszug:

Sexuelle Aktivität und Paarung gehen mit einem hohen Grad an Erregung einher, während anekdotische und experimentelle Beweise zeigen, dass Sedierung und Ruhe häufige Phänomene in der postkoitalen Phase des Menschen sind. Diese bemerkenswerten Verhaltensfolgen sexueller Aktivität tragen zu einem allgemeinen Wohlbefinden bei, aber die zugrunde liegenden neurobiologischen Mechanismen sind weitgehend unbekannt. Hier zeigen wir, dass sexuelle Aktivität und die Paarung mit einer aufnahmefähigen Frau das Angstniveau verringern und das Risikoverhalten bei männlichen Ratten über mehrere Stunden erhöhen. … In der vorliegenden Studie zeigen wir, dass Oxytocin im Gehirn, insbesondere im hypothalamischen paraventrikulären Kern, männlicher Ratten während der Paarung mit einer empfänglichen Frau freigesetzt wird. Darüber hinaus verhindert die Blockade des aktivierten Oxytocin-Systems des Gehirns durch zentrale Verabreichung eines Oxytocin-Rezeptor-Antagonisten unmittelbar nach der Paarung die anxiolytische Wirkung der Paarung, während sie bei nicht verpaarten Männern keine Wirkung hat.

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2007 Okt 16; 104 (42): 16681–16684. doi: 10.1073/pnas.0705860104
PMCID: PMC2034242
PMID: 17925443
Neuroscience
Martin Waldherr und Inga D. Neumann*

ABSTRACT

Sexuelle Aktivität und Paarung gehen mit einem hohen Grad an Erregung einher, während anekdotische und experimentelle Beweise zeigen, dass Sedierung und Ruhe häufige Phänomene in der postkoitalen Phase des Menschen sind. Diese bemerkenswerten Verhaltensfolgen sexueller Aktivität tragen zu einem allgemeinen Wohlbefinden bei, aber die zugrunde liegenden neurobiologischen Mechanismen sind weitgehend unbekannt. Hier zeigen wir, dass sexuelle Aktivität und die Paarung mit einer aufnahmefähigen Frau das Angstniveau verringern und das Risikoverhalten bei männlichen Ratten über mehrere Stunden erhöhen. Es wurde gezeigt, dass das Neuropeptid Oxytocin mehrere Funktionen bei der männlichen und weiblichen Reproduktion ausübt und eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Emotionalität nach seiner peripheren bzw. zentralen Freisetzung spielt. In der vorliegenden Studie zeigen wir, dass Oxytocin im Gehirn, insbesondere im hypothalamischen paraventrikulären Kern, männlicher Ratten während der Paarung mit einer empfänglichen Frau freigesetzt wird. Darüber hinaus verhindert die Blockade des aktivierten Oxytocin-Systems des Gehirns durch zentrale Verabreichung eines Oxytocin-Rezeptor-Antagonisten unmittelbar nach der Paarung die anxiolytische Wirkung der Paarung, während sie bei nicht verpaarten Männern keine Wirkung hat. Diese Ergebnisse liefern direkte Hinweise auf eine wesentliche Rolle eines aktivierten Oxytocin-Systems im Gehirn, das die anxiolytische Wirkung der Paarung bei Männern vermittelt.

Stichwort: Schwarz-Weiß-Box, erhöht plus Labyrinth, paraventrikulärer Kern, Risikoverhalten, Angst